Re: Lohnt sich CMM Level 5?


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Abgeschickt von Gotts Oma am 24 Februar, 2006 um 14:03:45:

Antwort auf: Re: Lohnt sich CMM Level 5? von Gotts Vater am 23 Februar, 2006 um 11:11:10:

: Aber wie sieht es für die Software der 50+ Mikrocontrollern in Deinem Auto aus? Willst Du, dass die Kollegen bei Bosch und Motorola die auf Level 1 zusammenhacken und dann die Daumen drücken, ob das auch in allen Situationen funktioniert?

Letzten Endes wird es auch dann auf Daumen Drücken herauslaufen, wenn "die Kollegen bei Bosch und Motorola die auf Level 5 zusammenhacken."

Denn eines ist doch offensichtlich:
CMM assessiert den Entwicklungsprozeß nach bestimmten Glaubensgrundsätzen.
Das Produkt selber zu assessieren, das trauen sich nicht einmal die CMM-Apostel, und zwar aus gutem Grund. Würden sie nämlich dieselbe kompromißlose Einstufungsdogmatik, nach der ein Level nur dann als erreicht testiert wird, wenn die letzte Prozeßbereich den Schritt auf mindestens diesen Level vollzogen hat. Würde man dieses "Prinzip des schwächsten Gliedes" auf die Produkte ausdehnen, dann würde heute praktisch kein auf der Welt verfügbares System überhaupt eine Level-2-Einstufung erreichen, denn die Systeme sind so komplex und verzahnt, daß de facto erst nach der Übernahme der Weltherrschaft durch CMM(I) ein Progress anhand des Levels erkennbar wäre.

Das würde in Deinem Fall bedeuten, daß in Deinem Auto-Mikrocontroller-Beispiel erst dann eine CMMI-L2-Produkt-Einstufung erfolgen würde, wenn das gesamte System - von der Spannungsversorgung über die Sensoren, Kabel, Lötprozesse, Chemikalien, Halbleiter, Bauelemente, Gehäuse, Schirmdeckel, Software, Speicher bis zur Explosivladung für den Airbag demselben Glaubensbekenntnis folgt.

Und derartige Welterlösungsideologien sind bisher noch jedes mal gescheitert.

Es würde zur sofortigen Diskreditierung des CMM-Konzepts und damit zu seinem Verschwinden in den Schubladen führen, woran all denen, die an CMM(I) prächtig verdienen (incl. Humphrey) nicht gelegen sein kann. Darum propagieren sien entsprechend "halbe Sachen", indem sie sich auf den Prozeß beschränken statt aufs Produkt.

Aber: der Kunde bezahlt nun einmal in der Regel das Produkt und hat am Prozeß wenig Interesse.





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